Ist Israel an allem schuld?

Veröffentlicht: 2. Januar 2010 von fareus in Israel
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Allen einfältig-verlogenen Erklärungen des Historikers Tony Judt zum Trotz ist die israelische Gesellschaft pluralistisch und auch die allermeisten Juden in der Diaspora, denen er Sympathien für Israel vorwirft, können auf die Ratschläge, die er in seinem am 12. Dezember in der Süddeutschen Zeitung erschienenem Artikel “Ethnische Geiselhaft / Wie soll sich Israel definieren“ äußerte, verzichten…

Von Karl Pfeifer

Judt schreckt vor keiner Demagogie zurück. Er maßt sich an, für „uns Juden“ zu sprechen und stellt nur die „alles entscheidende Frage“ die er glaubt den „meisten Juden“ in New York unterstellen zu müssen, die natürlich nichts anderes zu fragen haben, als wer sind „wir“? Und darauf – so sie „sich mit der Geschichte des Judentums auseinandersetzen“ angeblich „eine streng rassenbezogene und ethno-deterministische Auffassung“ äußern.

In Israel kann man weiße, schwarze, braune und gelbe Juden erleben und mit Ausnahme einer kleinen Minderheit, definiert in Israel und in der Diaspora niemand Juden als Rasse. Die jüdische Tradition ist nicht rassistisch, ein Blick in die Bibel genügt, um dies zu beweisen, zum Beispiel werden im 1. Buch Moses Kapitel 10 alle bekannten Völker der Welt aufgezählt, die alle von den drei Söhnen Noahs abstammen und eine große Familie bilden. Und hier könnten noch mehr Stellen aus der Bibel und dem Talmud genannt werden, die sich gegen Diskriminierung von Menschen wenden.

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Kommentare
  1. Natürlich ist im Tanach von Rassen keine Rede. Schließlich ist der Rassenbegriff erst seit ein paar Jahrhunderten da. Der Trugschluß, der Pfeifers Ausführungen zugrunde liegt, besteht darin, daß er so tut, als hätte der westliche Judenbegriff und das (damit starkt verbundene) aschkenasisch-jüdische Nachkriegs-Selbstverständnis irgendwas mit den traditionellen religiösen Vorstellungen zu tun.

    Der Judenbegriff des Zionismus, der dem Zeitalter des rassischen Antisemitismus entsprossen ist, ist sehr wohl ein rassischer Begriff, der kaum Bezug zur religiös-jüdischen Praxis aufweist. So gewährt z.B. die israelische Gesetzgebung denjenigen Privilegien, die „jüdischer Rasse oder Religion“ sind.

    Das alles leugnet der Pfeifer nicht mal. Er überspringt’s einfach, als ob es das nie gegeben hätte. Indem er dabei anderen Verlogenheit und Einfalt vorwirft, weist er eine ganz besondere Art Chuzpe auf.

  2. […] } Hier ein Kommentar von Élise aus dem PC-Beitrag „Ist Israel an allem schuld?„: Natürlich ist im Tanach von Rassen keine Rede. Schließlich ist der Rassenbegriff erst […]

  3. Schulamith sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    in Ihrer letzten Wochenendausgabe haben Sie dem bekannten, englischen Israelkritiker Tony Judt durch einen langen Artikel eine Plattform für die Verbreitung seiner provokanten, und in dieser neuen Form unserer Ansicht nach eindeutig antisemitischen und somit unerträglichen Thesen gegeben. Dieser Artikel erschien unkommentiert und wurde durch Hervorhebungen, wie die Überschrift „Juden in Europa und in den USA sollten sich von Israel distanzieren“ und die Nennung des Herrn Judt als „Historiker und Leiter des Remarque-Institutes der New-York University“ noch bestätigend redaktionell hervorgehoben.

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    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_judt_hat_seine_pflcht_getan_der_judt_kann_kaum_noch_gehen/

  4. Christian sagt:

    Ach herrje, die „Achse des Blöden“ schlägt zurück. Wenn die wenigstens ein einziges Mal originell wären. Das was dort steht ist doch etwas vorhersehbar und wirkt mit den ständigen Aufgüssen derselben Thematik inhaltlich immer dünner.

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